„mund-gerecht“ – Redewettbewerb der Hertha Firnberg Schulen am Weltfrauentag 2021
In eindrucksvollen Videobotschaften erhoben SchülerInnen aus verschiedenen Klassen und Jahrgängen ihre Stimme für Geschlechtergerechtigkeit und gegen geschlechtsspezifische Benachteiligungen in unserer Gesellschaft.
Visionen sind der Motor gesellschaftlichen Wandels und gesellschaftspolitischen Engagements. Das hat niemand besser als Johanna Dohnal mit ihrem berühmten und vielzitierten Ausspruch formuliert, der dem Redewettbewerb zum Internationalen Frauentag am 8. März als Motto vorangestellt wurde:
„Ich denke, es ist Zeit daran zu erinnern: Die Vision des Feminismus ist nicht eine ‘weibliche Zukunft’. Es ist eine menschliche Zukunft. Ohne Rollenzwänge, ohne Macht- und Gewaltverhältnisse, ohne Männerbündelei und Weiblichkeitswahn.“
Mitten im zweiten Lockdown hatte Verena Unger, langjährige Genderbeauftragte an den Hertha Firnberg Schulen, die absolut „safe“, zündende Idee, unsere beliebten Genderaktivitäten, die mehrfach aufgrund der Pandemie verschoben worden waren, kurzerhand ins Internet zu verlegen: „mund-gerecht“, der erste Redewettbewerb war geboren!
Bereits im Dezember 2020 erging über das Genderteam und die Deutschlehrkräfte der Schule eine Einladung an die SchülerInnen der höheren Jahrgänge, ihre Vision von einer geschlechtergerechten Zukunft im Sinne Johanna Dohnals in einer 3- bis 4-minütigen Rede zu beschreiben. Nachdem die Erstfassungen der Reden zu Papier gebracht worden waren, folgten klasseninterne Feedbackrunden im Unterricht, die die SchülerInnen dabei unterstützen sollten, ihre Texte zu perfektionieren. Bis zum 1. März hatten sie Zeit, ihre Reden zu finalisieren, einzustudieren und auf Video aufzunehmen.
Vom 2. bis zum 7. März war die Jury am Zug: Frau Direktorin Ettl, die Lehrkräfte des Genderteams, drei SchülerInnen aus der SchülerInnenvertretung, die Vorsitzende des Elternvereins, Frau Olivares Alba, und die Gender-Expertin Anni Ruf (Schwerpunkt Global Women’s Studies) sichteten und bewerteten die eingereichten Video-Beiträge. Dabei war schnell klar, dass den JurorInnen die Entscheidung nicht leichtfallen würde: Die TeilnehmerInnen des Wettbewerbs beeindruckten allesamt durch ihre hervorragenden rhetorischen Fähigkeiten, die inhaltlich fundierte Auseinandersetzung mit den selbstgewählten Themen und ihr selbstsicheres und authentisches Auftreten vor der Kamera.
Am 8. März wurde schließlich die Gewinnerin des Wettbewerbs bekannt gegeben: Vanessa Weiß aus der 4HCSA belegte mit ihrer überaus gelungenen Rede über Femizide und Gewalt gegen Frauen den ersten Platz im Jury-Ranking.
Coronabedingt musste die Siegerehrung und Preisverleihung in diesem Schuljahr in einem kleineren Rahmen stattfinden. Am 9. März überreichten Frau Direktorin Ettl und Verena Unger, die Initiatorin des Projekts, gemeinsam mit den drei JurorInnen aus der SchülerInnenvertretung der Gewinnerin einen Gutschein vom Restaurant Steirereck. Das Genderteam bedankt sich beim Elternverein der Hertha Firnberg Schulen für das großzügige Sponsoring!
Im Rahmen eines Online-Abschlussevents gratulierte die Jury Vanessa Weiß nochmals zu ihrem verdienten Sieg. Dabei wurden auch die Beiträge der anderen TeilnehmerInnen gewürdigt. Mit gleich vier Einreichungen ging die 5HWA als Klassensieger aus dem Redewettbewerb hervor.
Die OrganisatorInnen – das Genderteam, die Deutschlehrkräfte und die Jury – freuen sich über das große Interesse der Schulcommunity, der Eltern und sogar unserer AbsolventInnen an dem Projekt: Die Rede der Gewinnerin, die auf dem IGTV-Kanal der Schule zu sehen ist, verzeichnet eine Woche nach Veröffentlichung sensationelle 650 Zugriffe! Dieser Erfolg verspricht eine zweite Auflage des Wettbewerbs im nächsten Schuljahr als weiteres Highlight im Repertoire unseres Genderprogramms!
Die Highlights aus den Einreichungen zum Nachsehen und Nachhören:
Chiara Budin aus der 4HCSA über den Einfluss von Stereotypen in der Erziehung:
Nicolas Nowak aus der 5HWA zeigte auf, was der Feminismus für die Männer leistet:
Sarah Kainz aus der 5HWA mit ihrem Plädoyer für zivilgesellschaftliches Engagement:
Livia Willner aus der 4HCSA über die vielfältigen Formen der ökonomischen Benachteiligung von Frauen:
Philipp Zöhrer aus der 5HWA trat für die Frauenquote in der Privatwirtschaft ein:
Ines Kainz aus der 5HWA prangerte Menschenrechtsverletzungen an Frauen unter dem Deckmantel der Religion an: